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"Ersatzneubau" in Biberach durch Präsident Gerd Renz feierlich eingeweiht

Unter großer Beteiligung aus Politik, Handwerk und Fachpublikum wurde am Donnerstag, 24. September 2020 im oberschwäbischen Biberach an der Riß das neue Schulungsgebäude für künftige Zimmerinnen und Zimmerer eingeweiht. Damit besteht in Biberach nun Europas größtes Bildungszentrum für das Holzbaugewerbe.

Traditionell gibt es im Süden Deutschlands – in Baden-Württemberg und Bayern – erheblich mehr Zimmereibetriebe und Holzbau-Unternehmen als im Rest der Republik. Ein Grund dafür mag sein, dass es hier schon immer sehr viel Wald gab. Allein im Bundesland Baden-Württemberg liegt der Anteil bei fast 40 Prozent der gesamten Fläche. Das reichlich vorhandene Holz wird deshalb auch seit vielen Jahrhunderten hierzulande als Baumaterial verwendet – heute liegt Baden-Württemberg mit einer Quote von 37 Prozent in Holz gebauter Ein- und Zweifamilienhäuser bundesweit an der Spitze. 

Wo viel mit Holz gebaut wird, ist der Bedarf an gut ausgebildeten Fachkräften entsprechend hoch. Schon vor 36 Jahren legte deshalb der Landesverband HOLZBAU BADEN-WÜRTTEMBERG den Grundstein für eine 'Lehranstalt' ausschließlich für diesen Beruf: 1984 wurde in Biberach das 'Zimmerer-Ausbildungszentrum' gebaut. Man startete damals mit sieben Werkstätten für die überbetriebliche Ausbildung, bis vor kurzem waren es dann 15 – und nun sind 3 weitere durch den sogenannten 'Ersatzneubau' hinzugekommen.

Mit diesem beeindruckenden Gebäude ist ein weiterer Meilenstein für die moderne Ausbildung im Zimmererhandwerk hinzugekommen. Am Donnerstag, den 24. September 2020, war die offizielle Einweihung.

Markus Weitzmann, Gesamtleiter vom Bildungszentrum Holzbau, begrüßte die Gäste aus Politik, Handwerk und Presse. In seiner Laudatio berichtete er von den Anfangszeiten und den Ansprüchen, die an das neue Schulungsgebäude gestellt wurden. „Das Gebäude an sich ist bereits ein Lehrmittel für die Holzbaubranche. Ein moderner Lernort mit einem gewissen Flair war eines der vielen Ziele. Der Weg bis hierher war anstrengend, aber es hat sich definitiv gelohnt“. Ein besonderer Dank ging an das Projektsteuerungsteam Evelyn Jedersberger und Stefan Grosshardt sowie Bauleiter Karl-Eugen Vogt, die das Projekt mit einem professionellen Baumanagement gesteuert haben.

Der Präsident von HOLZBAU BADEN-WÜRTTEMBERG, Gerd Renz, dankte allen am Bau Beteiligten und den Vertretern aus der Politik für die Unterstützung.
„Das Zimmererhandwerk  benötigt für die stetig steigenden Anforderungen sowie zur Umsetzung der Holzbau Offensive in Baden-Württemberg leistungsstarke Fachkräfte und für deren Ausbildung sind entsprechende Räumlichkeiten Grundvoraussetzung. Der Holzbau ist nachhaltig und hält die Zeiten ein. 13 Monate Bauzeit für ein solches Gebäude, das ist Holzbau. Ich bin glücklich, das Gebäude heute seinem Zweck zu übergeben“.

Landrat Dr. Heiko Schmid schloss sich den Worten von Gerd Renz an. „Das ist ein Bau, auf den man stolz sein kann. Auf das Handwerk ist einfach Verlass, die Zimmerer sind offen für Innovationen und Biberach hat nun ein weiteres Aushängeschild, um Wissen professionell zu vermitteln. Hier werden sich viele Generationen wohlfühlen“

Dietmar Stengele vom Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Wohnungsbau Baden-Württemberg betonte in seiner Ansprache die Wichtigkeit der dualen Ausbildung. „Seit dem Spatenstich hat sich hier einiges verändert. Eine Sanierung der alten Gebäude stellte sich als nicht rentabel heraus und für Bund und Land handelt es sich bei diesem Gebäude um ein Großprojekt. Die duale Ausbildung ist ein sehr wichtiges System und für viele junge Menschen oft die bessere Alternative in die Berufswelt einzusteigen“.

Die wichtigsten Personen für das Gebäude sind die Fachkräfte von morgen, also die Auszubildenden. Die diesjährige Jahrgangsbeste der Zimmerer-Innung Biberach, Jennifer Bürk, berichtete engagiert und charmant, warum sie sich für eine Ausbildung im Handwerk entschieden hat. „Hier in Biberach habe ich gelernt, dass das Zimmererhandwerk eine Geschichte sowie Tradition hat. Zudem bin ich sehr dankbar für das Wissen, dass mir die kompetenten Ausbildungsmeister hier für den weiteren Lebensweg vermittelt haben“.

Gerhard Lieb und David Keppler vom Architekturbüro Lieb aus Freudenstadt erfreuten sich, dass dieses Projekt auch aus Architektensicht einen Meilenstein darstellt: „Es ist kein gewöhnliches Gebäude, sondern speziell auf die Auszubildenden zugeschnitten. Gerade bei den Fensterflächen wurde ein Maximum erreicht“. Das innovative und pädagogische Gesamtentwurfskonzept war die Grundlage, um diese Anforderungen und ein konzentriertes Lernen zu gewährleisten. Gerhard Lieb und David Keppler bedankten sich bei allen Beteiligten für die stets fachkundige und lösungsorientierte Vorgehensweise und wünschten dem Team vom Bildungszentrum Holzbau gutes Gelingen sowie viel Freude in den neuen Räumlichkeiten.

Oberbürgermeister Norbert Zeidler fasste kurz und bündig zusammen „Wir in Biberach sind stolz auf die Zimmerer. Jeder Zimmerer kennt Biberach und viele haben ihr Know-how von hier.“

Zum Schluss ließ es sich Hauptgeschäftsführer Thomas Schäfer nicht nehmen, sich besonders bei Markus Weitzmann für die geleistete Arbeit der vergangenen intensiven Monate zu bedanke: „Wer so einen Mitarbeiter hat, der viel Herzblut mit bringt, der hat Erfolg“.

Professionell umrahmt wurde die Abschlussfeier durch die musikalische und gesangliche Begleitung von Anna Kerle und Fiona Skuppin.
Im Anschluss konnten sich die Gäste bei einem Rundgang durch das Gebäude einen eigenen Überblick verschaffen. Das Serviceteam vom Bildungszentrum Holzbau stellte aufgrund der aktuellen Situation mehrere Stationen mit leckeren Fingerfood-Speisen für die Gäste bereit.